Juni, 2019

29Jun.20:0023:00Mop Mop Combo feat.Open Air Konzert

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Veranstaltungsdetails

Wer den raffiniert gestalteten klangkosmos von Mop Mop einmal durchreisen durfte, der verortet ihn schnell in einem ganz eigenen musikalischen planetensystem nicht weit entfernt von den klangwelten des Jazz, Funk, latin oder dem der italienischen postmoderne; etwa um das umtriebige Mailänder schema-label. Dass Mop Mop‘s hypnotische Musik beste cineastische Qualität besitzt musste auch Woody allen erkennen als er sich Mop Mop’s „three times Bossa“ für seinen kino- Hit „to rome With love“ krallte.

exotiscHe rHytHMeN

Der starschuss für Mop Mop’s viertes album „isle of Magic“ hätte also zu keinem günstigeren Zeitpunkt fallen können. Mit „isle of Magic“ fügt andrea Benini seiner Diskografie nicht einfach ein weiteres album hinzu. seit Jahren hat er mit seiner Band nicht nur nach neuen richtungen ausschau gehalten, sondern ist ihnen auch auf den grund gegangen. Das ergebnis ist ein album, das intensiver und organischer nicht klingen könnte: voodoo-Jazz, karibische sounds, afro-Funk gepaart mit exotischen rhythmen und soul. Die platte wurde in den studios zwischen Berlin und italien aufgenommen. Der spürbar warme authentische klang ist dem einsatz von analogem vintage-equipment zu verdanken. Die „isle of Magic“ ist ein fiktives land, in dem die Musiker tagsüber ihre Zeit mit Musik, Fischen und kochen verbringen. Nachts geben sie sich voodoo-ritualen hin. Für all diese anlässe hält die platte den passenden soundtrack parat.

MacHer iN sacHeN koMpositioN uND proDuktioN

Hinter Mop Mop steckt andrea Benini aus dem italienischen cesena: ein Macher in sachen komposition und produktion und äußerst erfolgreich in den Bereichen Jazz-, Funk- und club-Musik unterwegs. Mit zehn Jahren wandte sich andrea Benini dem schlagzeug, mit 14 der gitarre zu, um 1999, nach dem umzug nach Bologna, an der dortigen universität im rahmen der „Discipline delle arti, della Musica e dello spettacolo“ afrikanisch-amerikanische und zeitgenössische Musik zu studieren. anschließend arbeitete er als Journalist für das renommierte Magazin „percussioni“ und interviewte gott und die trommelnde Welt, darunter Joey Baron, John riley oder terry clarke. 2005 erblickte das projekt Mop Mop erstmals das licht der Welt. Noch im gleichen Jahr erschien auf dem label tam tam stu- dio das Debutalbum „the 11th pill.“ als der japanischen Markt nach dem produkt schrie wurde es speziell dafür auf p-vine records neu veröffentlicht. Momentan agiert andrea von seiner neuen Homebase Berlin aus. live spielen in der fünfköpfigen Band andrea Benini (Drums) alex trebo (piano, keyboard), pasquale Mirra (vibrafon), Danilo Mineo (percussions) und lorenzo ternelli oder salvatore lauriola (Bass) plus gastsänger wie anthony Joseph oder ange Da costa.

iN DeN platteNtascHeN Der grosseN DJs

Mit „kiss of kali“ (2009) und „ritual of the savage“ (2010) folgten zwei weitere alben. Deutlich wird bei beiden alben Mop Mop’s Wunsch, besondere gäste dabei zu haben. auf „kiss of kali“ glänzen der Down Beat critics poll-gewinner posaunist gianluca petrella und Jazz-crooner alan Farrington. auf „ritual of the savage“ erklingt die wunderbare stimme der englischen sängerin Miss Baby sol, die unter anderem bereits auf alben von amy Winehouse, Joss stone, paloma Faith oder Nate James mitgewirkt hat. Darüber hinaus veröffentlichte Mop Mop zahlreiche eps und remixe und wanderten so auch in die plattentaschen von DJs wie etwa gilles peterson, toshio Matsuura, Michael ruetten, pete isaac oder simon Harrison. Die 2006 veröffentlichte ep „perfect Day feat. Jackson sloan“ wurde vom schema records-künstler gerardo Frisina geremixt. adrian gibson wählte 2007 die gleiche Nummer für die london Jazz café-compilation „Messin’ around, volume 5.“ Mop Mop befindet sich dabei in bester gesellschaft von Nostalgia 77, Mark Murphy, sleepwalker und soul Jazz orchestra.

Die MagiscHe iNsel

Das bereits angesprochene gastprinzip setzt Mop Mop auf der vorletzten veröffentlichung „isle of Magic“ fort. und das intensiver denn je. Mehr als 15 Musike- rinnen und Musiker waren an der entstehung von „isle of Magic“ beteiligt. Zum Beispiel begeistert die Funk-legende Fred Wesley an der posaune. Weitere gäste sind der in trinidad geborene poet und vokalist anthony Joseph, die finnisch-ägyptische sängerin sara sayed, Johannes schleiermacher am Bariton/saxofon (Bajka, radio citizen oder Woima collective); lorenzo ternelli und salvatore lauriola am Bass. ebenfalls mit von partie ist natürlich die Mop Mop stamm-crew: co-arrangeur alex trebo am piano, an vibrafon und Marimba glänzt pasquale Mirra, an Flöte und klarinette guglielmo pagnozzi und Danilo Mineo spielt per- cussion. Das ergebnis ist purer, hypnotischer Jazz. Mop Mop entdeckt exotische Funk- und soulklänge sowie vibrierende latin- und afrobeat-rhythmen. erneut ist Mop Mop ein unvergleichlich eigenständiges Werk gelungen gefolgt von einem aussergewöhnlichen remix album „isle of Magic remixed“.

luNar love

sun ra vertonte einst die „love on a Far away planet“, und nun, rund 30 Jahre danach, fragen auch Mop Mop: „space Will Be My Home?“ Der imaginäre auf- bruch ins all dient als ausgangspunkt, als Fundament, von dem aus sich das kollektiv um Mastermind andrea Benini erneut in etliche richtungen und unerwartete klangregionen bewegt. indem Mop Mop ihren sound, in dem Dub – , Jazz – und Funk elemente aufeinandertreffen, dieses Mal auch um traditionelle gnawa- rhythmen erweitern, klingt „lunar love“ noch facettenreicher und vielschichtiger als die vorgängeralben: sie haben die „isle of Magic“ zwar verlassen, aber der ort, den Mop Mop dieses Mal ansteuern, ist sogar noch magischer, noch exotischer…

auch für das album „lunar love“ hat andrea Benini mehr als zehn begnadete Musiker um sich versammelt, um gemeinsam mit ihnen seine vision zu verwirklichen: Zentrale Mitstreiter sind alex trebo am klavier, pasquale Mirra an vibrafon, Balafon und Marimba, salvatore lauriola am Bass (e- und kontrabass) sowie Danilo Mineo, der die verschiedensten percussion-instrumente, u. a. surdo, udu, conga und marokkanische Qarqaba beisteuerte, die Benini auf einem großteil der songs wie ein klassisches schlagzeug-set eingesetzt hat. abgerundet mit Hang, arp synthesizern, Moogs, gitarren und etlichen anderen instrumenten, entsteht ein dichter, vielschichtiger klangteppich auf dem die vokalgäste sich ausbreiten können: Der bereits erwähnte poet und Musiker anthony Joseph ist gleich auf vier tracks zu hören; er ist der erzähler, dessen Worte die Handlung vorantreiben und dabei perfekt den tribal-vibe aus Dub, Jazz und Funk ergänzen. Die stimme von Wayne snow macht „supreme“ zu einem umwerfenden liebeslied, und annabel ellis aus dem Ninja-tune-lager knüpft gesanglich an satie und Debussy an, was „Foreign correspondents“ in den perfekten schlusspunkt des longplayers verwandelt. aufgenommen wurde „lunar love“ in fünf top-studios in Berlin und ravenna, wobei Benini & co. größtenteils auf analoges vintage-equipment gesetzt haben – daher der satte, warme sound, den man so nur auf analogen tape-Mitschnitten erreicht. es handelt sich bei „lunar love“ um das fünfte studioalbum von Benini, der die pole seiner Musik – von düster bis ausgelassen, von eingängigem soul bis zu abstrakt-experimentellen sounds – damit abermals neu definiert: sein Background im afroamerikanischen Jazz trifft auf tribal-Beats und eine intergalaktische storyline, die seine songs zu einer einheit zusammenschweißt.

VVK € 25,– zzgl. Gebühren
AK € 29,- zzgl. Gebühren
Vorverkauf unter : Kultursaal , Ö-TicketTicketmaster oder in allen ÖT-Filialen

Zeit

(Samstag) 20:00 - 23:00

Location

Kitzmantelfabrik